Psychosynthese
Psychosynthese ist eine spirituelle Beratungs- und Therapieform, die in sehr effektiver Weise die Entfaltung des inneren Potentials fördert. Psychosynthese betont den Wert von Intuition, Inspiration und kreativer Einsicht und wird damit zu einer Form der “transpersonalen Psychologie”.
In der Psychosynthese verbinden sich östliche Techniken mit westlichen therapeutischen Methoden. Das Wort Synthese bedeutet auch, dass es um ein Zusammenführen verschiedener Teile im Menschen geht, um die Bündelung von Energien, um zur eigenen Kraft zu kommen.
Das innere Potential sind alle Qualitäten und Kräfte, die in uns schlummern, aber oft keinen Raum zur Entfaltung erhalten. Alte Verhaltensmuster blockieren den Ausdruck oder einengende Vorstellungen hindern uns, das zu leben, was wir sein könnten. In der Psychosynthese geht es vor allem darum, diese „Schleier” zu beseitigen um zu unserer „inneren Sonne” zu gelangen und das zu werden, was wir sind. („ Werde was du bist” von Piero Ferrucci ist auch der Titel eines wichtigen Standardwerkes über Psychosynthese.)
Die Methoden der Psychosynthese sind eine wirksame Hilfe in schwierigen Lebenssituationen und Krisen. Sie bewirken ein tieferes Verstehen der eigenen Situation und führen zu einer Lösung, die viele Perspektiven mit einbezieht.
Die Verbindung zu unserer eigenen Mitte und die Kraft, die wir daraus schöpfen aktiviert den Willen mit all unseren Fähigkeiten im Leben zu sein und das Leben aktiv zu gestalten – Regisseur/in des eigenen Lebens zu werden.
Psychosynthese ist keine Therapie, die von einem Krankheitsbild ausgeht, sondern es geht um die Verbindung des Menschen mit seiner höheren Quelle, mit seiner tiefen inneren Wahrheit.
Auf der psychischen Ebene trachtet die Psychosynthese danach, eine Persönlichkeit zu entwickeln, die frei von emotionalen Blockierungen ist und eine klare Wahrnehmungsfähigkeit für die innere Mitte hat. Auf der transpersonalen Ebene ermöglicht Psychosynthese dem Menschen all jene Regionen zu erforschen, die über unsere gewöhnliche Wahrnehmung hinausreichen – den Bereich des Überbewussten. Im Prozess der Psychosynthese verändert sich unsere Sichtweise der Welt und wir kommen aus einer eingeengten Wahrnehmung zu einer umfassenderen Sichtweise unseres Lebens.
Roberto Assagioli, der Gründer der Psychosynthese war ein Schüler Freuds und entwickelte später seine eigene Methode, die Psychosynthese.
Assagioli hat sich intensiv mit östlichem Wissen auseinandergesetzt, selbst Yoga praktiziert und sich mit Meditation beschäftigt und er hat dieses Gedankengut mit den im Westen entwickelten Schulen der Psychotherapie verbunden.
Das Höhere Selbst wird als der eigentliche Motor, als das Zentrum der psychischen Aktivität gesehen. Von dort aus nimmt der Prozess der Entwicklung und Entfaltung seinen Ausgang.
Das Ziel der Psychosynthese ist es, Menschen den Umgang mit Lebensproblemen zu erleichtern, unbefriedigende Lebensmuster zu lösen und sie mit ihrer inneren Kraft zu verbinden. Viele Übungen sind so angelegt, dass sie selbst im Alltag damit arbeiten können und Veränderungen spürbar werden.
Techniken der Psychosynthese
Bewusstseinsarbeit:
Übungen zur bewussten Wahrnehmung; mentale Übungen.
Arbeit mit Teilpersönlichkeiten:
Kennen lernen unserer verschiedenen Persönlichkeitsaspekte, bewusste Wahl der Rollen, die wir im Leben spielen wollen.
Bildarbeit ( kreatives Visualisieren) und Fantasiereisen:
Die Kraft der Vorstellung entwickeln und nützen.
Arbeit mit Träumen und Symbolen
Willensarbeit:
Übungen zur Entwicklung des Willens, zur Sammlung im Zentrum, Zielrichtung im Leben schaffen.
Körperarbeit und Atemübungen:
Körperbewusstsein entwickeln, Körpermeditationen, Blockaden lösen.
Geistige Übungen:
Meditation, Imagination, Training der Aufmerksamkeit und Konzentration.
Kreative Ausdrucksmöglichkeiten, spontanes Malen, spontanes Schreiben
Tagebuch führen
Buchempfehlung:
“Werde was du bist” von Piero Ferrucci, 1984 Sphinx Verlag
“Therapie in eigener Verantwortung” von Janette Rainwater, 1993 Irisiana Verlag
weitere Infos unter: www.psychosynthese.at